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Schneiden

Ahornbonsai gehören zu den beliebtesten Bonsaibäumen überhaupt. Das schönste und auffälligste Merkmal eines gut gestalteten Ahornbonsai ist eine sehr feine und ausgewogene Verzweigung. Um eine solch feine und dichte Verzweigung erreichen zu können, muss man die gesamte Wachstumssaison über den Wuchs eines Ahornbonsai steuern.

Um das Wachstum zu steuern bedient man sich 3-4 verschiedener Techniken - dem Beschneiden und Pinzieren, dem Blattschnitt und der Selektion von Knospen. Hier zeigen wir am Beispiel eines Dreispitzahornbonsai (Acer buergerianum), was dabei zu beachten ist.

Schneiden

Zu jeder Zeit, zu der die Zweige des Dreispitzahorns klar erkennbar sind, also im Herbst, Frühlingsanfang und nach einem Blattschnitt, kann man besonders leicht den Bonsai schneiden. Da der Baum zu diesem Zeitpunkten keine Blätter besitzt die uns in irgendeiner Form behindern, ist sehr gut erkennbar, welche Äste oder Zweige beschnitten werden müssen. Wobei man im Frühjahr die Gefahr des Ausblutens des Bonsai bedenken sollte, d.h. nicht zu spät schneiden.

Ziel des Beschneidens eines Dreispitzahorn Bonsai ist das Erreichen der typisch weichen, kurvenreichen und sanften Form eines Ahorn. Zu scharfe Winkel, senkrecht wachsende Zweige und völlig unerwünschte dicke Zweigenden können bei Bedarf entfernt werden.

Zusätzlich können die charakteristischen aber unschönen gegenständigen Knospen eines Ahorns so bearbeitet werden, dass eine wechselständig angeordnete Wuchsform erreicht wird. Dazu wählt man diejenige Knospe aus, die man als vorteilhafter empfindet und entfernt die andere.

Zum Schneiden dünner Triebe des Dreispitzahorn reicht eine scharfe Bonsaischere. Ab ca. 5-6mm Stärke sollte besser eine Bonsaizange (meist werden Konkavzangen bevorzugt) benutzen.

Nach dem Einkürzen eines dickeren Zweiges ist es wichtig ein Wundverschlussmittel aufzutragen. Ahornbonsai, wie auch der hier besprochene Dreispitzahorn, haben eine sehr glatte Rinde. Größere Schnittstellen sind lange zu sehen und beeinträchtigen die Qualität des Baumes.

Durch das im Shop angebotene Wundverschlußmittel (aus Japan) wird der Prozeß der Verheilung sehr gut unterstützt.

Großer Vorteil dieses Wundverschlußmittels ist: Es läßt sich einfach auftragen und - vor allem - es geht auch leicht wieder ab. Auf keinen Fall sollte man Mittel wie LacBalsam verwenden. Die helfen zwar auch beim Wundverschluß, gehen aber nicht mehr ab. Wenn man versucht LacBalsam nach 1-2 Jahren wieder zu entfernen beschädigt man dabei automatisch wieder die Wunde und reißt sie erneut auf.

Pinzieren

Da Dreispitzahorne im Frühjahr sehr schnell austreiben, ist eine ständige Wachstumskontrolle nötig, um zu großen Internodien (Blattabständen) vorbeugen zu können. Mit dem Pinzieren eines Bonsai hält man den Austrieb an den verschiedenen Stellen des Baumes im Gleichgewicht. Da dieser nicht überall gleichmäßig erfolgt, muss man bei der täglichen Kontrolle die Wachstumsprozesse im Auge behalten.


Dreispitzahornbonsai pinzieren

Wenn man den Dreispitzahorn genau beobachtet ist deutlich zu sehen welche Knospen zuerst pinziert werden müssen. Die stärksten Knospen befinden sich in den höher gelegenen Stellen des Baumes und an den Spitzen der Zweige. Sie sind dicker und lassen sich ganz einfach von den schwächeren unterscheiden. Sollten an einer Stelle drei Knospen nebeneinander sitzen (das ist der Normalfall), treibt die Mittlere immer zuerst aus.

Wenn also die ersten Knospen so weit sind, dass man die drei angehenden Blättchen gut erkennen kann, entfernt man das mittlere Blatt mit einer Pinzette oder den Fingern, wobei man vorsichtig die beiden seitlichen Blättchen auseinander spreizt. An dieser Stelle werden nach einiger Zeit neue Triebe entstehen.

Die 2 neuen Triebe werden wiederum später pinziert. Außerdem treiben oft nach dem Pinzieren neue Knospen weiter im Inneren der Krone aus.

Wurde der genaue Zeitpunkt des Austriebs verpasst wird es leider sehr schwierig durch eine spätere Korrektur noch eine passable Verzweigung zu erreichen. Dann hilft meist nur noch ein stärkerer Rückschnitt.

Blattschnitt

Eine wichtige Technik der Bonsaigestaltung, mit dem man die Energie z.B. eines Dreispitzahorns ins Gleichgewicht bringen kann, ist der Blattschnitt. Meist ist damit kein vollständiger Blattschnitt gemeint. Dieser könnte den Baum schwächen und die Wuchskraft evt. aus dem Gleichgewicht bringen.

Angewandt wird der Blattschnitt um mit einem weiteren (erzwungenen) Austrieb im Jahr eine bessere Verzweigung zu ermöglichen und um ein Gleichgewicht der Knospenanzahl an allen Teilen des Baumes zu erreichen.

Man entfernt also nur die Blätter der kräftigen Außenbereichen der Äste, um damit den Unterschied zwischen der Anzahl und der Kraft der Knospen aller Bereiche auszugleichen. D.h. im Umkehrschluß die Blätter an den schwächeren Trieben bleiben am Baum um diese Triebe zu stärken.

Ein weiterer Vorteil des partiellen Blattschnittes ist zudem die Tatsache, dass entlaubte Äste nicht an Dicke zunehmen, so dass damit auch die Stärke aller Zweige auf einander abgestimmt werden kann.

Knospenauswahl

Zusätzlich zur Formgebung durch Schneiden des Dreispitzahorn kann man die Form und Wuchskraft ganz gut beeinflussen durch die Auswahl geeigneter Knospen. Die Knospenauswahl und bei Bedarf Entfernung kann die gesamte Wuchssaison durchgeführt werden. Man sollten alle nützlichen und erwünschten Knospen behalten und alle unerwünschten schnell entfernen. Man schafft sich so ganzjährig eine gute Grundlage für die gewünschte ausgewogene Wuchskraft des Baumes.

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