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Gestaltung

Die Bonsaigestaltung ist die Basis um langfristig die Qualität eines Bonsai zu erhalten sowie zu steigern. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Gestaltung von Bonsaibäumen ist eine ädaquate Pflege der Bonsai sowie die Beherrschung der verschiedenen Gestaltungstechniken.


Große Bonsai (China)

Oft wird angenommen, dass Bonsai besonders gezüchtete, d.h. genetisch veränderte Baumarten sind, die von ganz allein klein bleiben. In dieser Annahme stecken gleich 2 grundsätzliche Irrtümer drin. Zum einen sind Bonsai keine Pflanzen, die speziell für die Bonsaigestaltung gezüchtet worden sind und zum anderen sind Bonsaibäume nicht zwangsläufig klein.

Natürlich gibt es Sorten, die sich besonders gut für die Bonsaigestaltung eignen und selbstverständlich sind die meisten Bonsai eher klein, d.h. deutlich unter 1m Größe.

Aber - ob klein oder nicht, ob gerade oder geneigt - das entscheidet der Bonsaigestalter. D.h. wir entscheiden wo es lang geht und nicht die Genetik.

Und wir brauchen einen langfristigen Plan, viel Durchhaltevermögen und das entsprechende Know-how damit wir am Ende des Weges unser Ziel erreichen. Und dazu benutzten wir verschiedene Techniken der Bonsaigestaltung, die wir hier auf diesen Seiten vorstellen.

Welche Techniken für die Bonsaigestaltung sind wichtig ?

  • Schneiden: Die wichtigeste und am häufigsten eingesetzte Technik für die Bonsaigestaltung ist das Beschneiden der Bonsai. Dabei wird nicht nur das Größenwachstum begrenzt sondern es wird auch die Form des Bonsai beeinflußt und in die gewünschte Richtung gebracht. Je nach Baumart, Wuchsstärke, Reifegrad des Bonsai etc. wird der Baum ca. 2-3mal im Jahr beschnitten.
  • Drahten: Um einen Baum prezise in die gewünschte Form zu bringen ist das Drahten des Bonsai meist unumgänglich. Dabei wird spezieller Bonsaidraht um die zu formenden Triebe oder auch den Stamm gewunden und danach wird der Pflanzenteil in die gewünschte Richtung gebogen. Nach einiger Zeit (oft viele Monate oder Jahre) hält dann der Trieb die neue Position und der Bonsaidraht wird entfernt.
  • Pinzieren: Schneiden und Drahten gehören zu den Basistechniken der Bonsaigestaltung. D.h. beide Maßnahmen werden sowohl bei Bonsai im Aufbau als auch bei Bäumen eingesetzt, deren Grundgestaltung weitgehend abgeschlossen ist. Das Pinzieren von Bonsai gehört ebenfalls zu den grundlegenden Techniken, wird aber bis auf Ausnahmen vor allem bei weitgehend fertig grundgestalteten Bonsai angewendet. Dabei werden die Triebspitzen entfernt um eine feinere Verzeigung der Astpolster zu erhalten.
  • Blattschnitt: Ein Blattschnitt bei Bonsai wird wie das Pinzieren eingesetzt, um die Feinverzeigung eines Bonsai zu erhöhen. Häufig reduziert sich dadurch auch die Blattgröße.
  • Abmoosen: Zu den fortgeschrittenen Techniken gehört das Abmoosen von Bonsai. Hier geht es vor allem um die Erzielung eines guten Wurzelansatzes, manchmal auch um die Verkürzung eines zu langen Stammes oder um die Gewinnung von Ausgangsmaterial für die Bonsaianzucht.
  • Totholzgestaltung: Ebenso zu den fortgeschrittenen Techniken der Bonsaigestaltung gehören Methoden der Totholzgestaltung, d.h. die genutzt werden um Jin- und Sharipartien zu gestalten. Unter Jin versteht man dabei einen toten Ast und unter Shari wird ein entrindeter Stammabschnitt verstanden.
  • Anzucht: Wenn sie einen "Bonsai selber züchten" wollen werden ähnliche Techniken angewendet. Hier muß aber noch viel planvoller vorgegangen werden da bei der Bonsaianzucht z.B. aus Baumsamen der Zeithorizont, bis das gewünschte Ergebnis eintritt, viel länger ist. Wenn sie einen Bonsai selber heranziehen wollen muß man sich sehr frühzeitig damit beschäftigen, in welchem Bonsaistil der Baum gestaltet werden soll. Wenn z.B. die Stammbewegung einmal festgelegt ist ist diese später kaum noch änderbar.
  • Wahl der Bonsaischale: Kein guter Bonsai ohne optisch dazu passende Bonsaischale. Deshalb kommt man beim Thema Bonsaigestaltung auch nicht um die Wahl einer adäquaten Bonsaischale herum. Zahlreiche Tipps dazu finden sie unter: Auswahl der richtigen Bonsaischale.

Schneiden

Ein Bonsai muß regelmäßig beschnitten werden. Das Schneiden ist die wichtigste Maßnahme zur Gestaltung eines Bonsai und zum Erhalt seiner Form. Entsprechend wird das Schneiden in 2 Arten unterteilt: Den Formschnitt (= Strukturschnitt, Gestaltungsschnitt) und den Erhaltungsschnitt. Beide Arten sind wichtig um den Bonsai in eine gewünschte Form zu bringen und diese Form langfristig zu erhalten.

Durch den Formschnitt (Strukturschnitt, Gestaltungsschnitt) wird der Baum strukturell und stilistisch in eine gewünschte Form gebracht. Seine Qualität wird grundsätzlich verändert und verbessert. Der Formschnitt ist radikaler als der Erhaltungsschnitt und erfordert mehr Wissen und Vorbereitung.

Der Formschnitt wird vor allem am Anfang der Entwicklung eines Bonsai durchgeführt. Dadurch wird aus einer Ausgangspflanze (Prebonsai) erst ein Bonsai oder ein bestehender Bonsai wird komplett überarbeitet und damit in seiner Form stark verändert.

Der Erhaltungsschnitt (oder Pflegeschnitt) hat zum Ziel, den vorgegebenen Bonsaistil zu erhalten und die vorhandene Form qualitativ in vielen kleinen Schritten zu verbessern. Er muß regelmässig durchgeführt werden da sich sonst die Qualität eines Bonsai schnell verschlechtern kann.

Detaillierte Informationen sind zu fnden unter: Bonsai schneiden

Drahten

Durch das Drahten kann das Wachstum und entsprechend die Gestaltung des Bonsai von Anfang an beeinflusst und kontrolliert werden. Fast alle guten Bonsai wurden irgendwann einmal gedrahtet, oft über lange Zeiträume. Ohne das Drahten ist eine exakte Gestaltung nur schwer zu erreichen.

Das Drahten von Bonsai ist ein kontinuierlicher Prozess, der schrittweise oft über viele Jahre durchgeführt wird. Dabei wird spezieller Draht um Stamm, Äste und Triebe gewickelt. Die gedrahteten Bereiche werden dann in die gewünschte Richtung gebogen.

In den nächsten Monaten verfestigt sich durch Verdickung und Verholzung die Form der gedrahteten Pflanzenteile. Dann kann man den Bonsai entdrahten.

Die geformten Teile des Bonsai bleiben dann oft in ihrer Position (z.B. bei Baumarten mit schnell verholzenden Trieben wie z.B. Azaleen, Fächerahorn). Bei Baumarten mit weicherem Holz (z.B. Mädchenkiefer) biegen sich die Äste häufig wieder etwas zurück. Dann muß der Draht erneut angelegt werden.

Weitere Informationen mit vielen Bildern sind zu fnden unter: Bonsai drahten

Pinzieren


Pinzieren durch Ausbrechen

Das Pinzieren ist eine grundlegende Technik der Bonsaigestaltung. Sie kann bei vielen Baumarten angewandt werden und führt, richtig angewendet, zu einer feineren Verzweigung der Krone. Meist wird sie bei weit entwickelten Bonsai eingesetzt, seltener bei Bonsai-Rohlingen. Bei Bonsairohlingen = Prebonsai wird noch am grundsätzlichen Aufbau des Bonsai gearbeitet. Deshalb ist es hier meist zu früh für die Technik des Pinzierens.

Im Wesentlichen wird unter Pinzieren von Bonsai das Entfernen der Endknospe oder der Triebspitze mit den Fingern verstanden.

Die Triebspitze von Bäumen produziert Wuchshormone. Diese Wuchshormone hemmen den Austrieb darunterliegender Knospen. Wird die Endknospe entfernt können die anderen Knospen austreiben weil die Hemmung durch die Pflanzenhormone verschwindet.

Es kommt zu einer besseren Verzweigung. Der Bonsai wächst nicht in die Höhe. Die Krone wird dichter und kompakter. Zusätzlich werden bei vielen Bäumen auch mehr Blütenknospen angelegt. Ein oft gewünschter Effekt.

Weiter lesen unter: Bonsai pinzieren

Abmoosen


Wurzelansatz (Feuerahorn)

Abmoosen ist eine Technik im Gartenbau die hauptsächlich zur Vermehrung von Bäumen eingesetzt wird. Ziel des Abmoosens ist die vegetative (ungeschlechtliche) Gewinnung von Tochterpflanzen durch. Dabei findet die Bewurzelung der Tochterpflanzen an der Stammpflanze statt. Erst nachdem sich Wurzeln gebildet haben werden beide Pflanzen getrennt.

Das Abmoosen wird bei der Bonsaigestaltung als Technik zur Verbesserung der Qualität des Bonsai eingesetzt. Manchmal wird dabei ein langer Stamm eingekürzt oder ein neuer Bonsairohling gewonnen. Häufiger wird durch Abmoosen eines Bonsai ein schlechter Wurzelansatz oder eine Stammfehlbildung korrigiert.

Langen Stamm einkürzen: Manchmal haben Bonsai oder Bonsairohlinge eine gute Krone, aber einen übermäßig langen Stamm (Entfernung zwischen Erdoberfläche zum 1. Hauptast ist zu groß). Durch Abmoosen des Bonsai, d.h. durch neue Wurzelbildung weiter oben am Stamm kann dieser nach Entfernung der alten Wurzeln eingekürzt werden. Dadurch kann die Proportion des Bonsai deutlich verbessert werden und gleichzeitig besteht die Möglichkeit für die Gestaltung eines tollen Wurzelansatz.

Durch Abmoosen kann auch eine neue Bonsai-Ausgangspflanze aus dem Ast eines normalen Baumes gewonnen werden. So kann in ein paar Monaten ein ordentlicher Bonsai-Rohling gewonnen werden.

Schlechter Wurzelansatzes (= Nebari): Der Wurzelansatz entspricht nicht den Vorstellungen (z.B. ungleichmäßig, einseitig) und soll verbessert werden. Ist ein Wurzelansatz so schlecht, dass er nicht durch andere Techniken verbessert werden kann ist das Abmoosen des Bonsai eine Möglichkeit, etwas weiter oben am Stamm einen komplett neuen Wurzelansatz zu gewinnen. Bei vielen Laubbäumen (Ahorn, Ulmen) geht dies sehr gut.

Weiter lesen unter: Bonsai Abmoosen

Anzucht


Pfaffenhütchen: Jungpflanze und Prebonsai

Der Begriff Bonsai züchten wird der Einfachheit halber oft - auch von uns - genutzt. Aber, einen Bonsai züchten geht leider nicht da die Gestaltung eines Bonsai nichts mit Zucht im strengen genetischen Sinn zu tun hat. Meist kommen für die Bonsaianzucht diverse Baumarten zum Einsatz, die sich genetisch nicht von den Pflanzen in der freien Natur unterscheiden.

Allerdings muß man hier einschränken, dass sich bestimmte - im genetischen Sinn - gezüchtete (oder selektierte) Sorten besonders gut für die Bonsaigestaltung eignen. Diese "Bonsaisorten" haben oft besonders kleine Nadeln (z.B. Mädchenkiefer Sorten Zuisho und Kokonoe, eine attraktive Blattfärbung (Fächerahorn Sorten Deshojo - karminrot - oder Katsura - orangerot im Austrieb) oder eine feine Verzeigung mit kleinen Blättern (z.B. Fächerahorn Sorte Kiyohime).

Auch beim Begriff Bonsaisamen sollte man sich bewußt sein, das es sich um normale Baumsamen handelt, die für die Bonsaigestaltung benutzt werden. Bonsaisamen gibt es, streng betrachtet, nicht.

Häufig wird, besonders in der Gärtnerbranche, von Bonsai ziehen (früher wurde sogar von "einen Bonsai erziehen") gesprochen. Da wir unsere Ausgangspflanzen durch gestalterische Maßnahmen in eine bestimmte Richtung formen wollen paßt Bonsai ziehen schon viel besser. In dem von uns benutzen Begriff Bonsaianzucht steckt auch der Wortstamm drin.

Wenn man einen Bonsai heranziehen möchte ist das, nach unserer Erfahrung, durchaus machbar und lohnenswert. Die Bonsaianzucht sowohl aus Baumsamen als auch aus Jungpflanzen hat dabei einen wesentlichen Nachteil: Es dauert viele Jahre länger als bei einer Gestaltung aus einem schon vorgestalteten Prebonsai (= Bonsairohling) oder der Umgestaltung eines bereits gestalteten fertigen Bonsai. Ca. 10-15 Jahre sollten mindestens eingeplant werden.

Weiter Informationen zur Anzucht von Bonsai sind zu finden unter: Bonsai züchten

Geschichte der Gestaltung von Bonsai

Die Geschichte von Bonsai (bzw. von in Gefässen kultivierten Pflanzen) zieht sich zurück bis in alte Ägypten vor 4000 Jahren. Damals wurden Pflanzen in Gefäßen vor allem aus praktischen Gründen (Beweglichkeit) gezogen. Die Griechen, Babylonier, Perser und Hindus übernahmen diese Technik und führten sie fort.

Vor ca. 1800 Jahren waren die Chinesen die Ersten, die Bäume in Töpfen aus ästhetischen Erwägungen heraus pflegten.

Bekannt als Pun-Sai, verkörperten sie einen sehr einfachen Stil. Diese frühen Gestaltungen hatten oft nur eine spärliche Belaubung und eine ausgefallene Form, welche an Drachen oder andere Tiere erinnert. Um diese Pun-Sai rankten sich viele Mythen und Legenden. Heute erzielen sie hohe Preise.

Die Japaner übernahmen viele kulturellen Eigenheiten von den Chinesen, so auch die Kultivierung von Bäumen in Bonsaischalen.

Japanische Schriftrollen aus der Kamakura-Periode (1192-1333) lassen vermuten, das die Kunst der Bonsaizucht ca. im 6. bis 7. Jahrhundert im Zuge der Ausbreitung des Buddismus nach Japan gelangte.

Einmal dort eingeführt, entwickelte sich schnell ein eigener Stil. Die Kunst der Bonsaigestaltung verließ die Klöster der Mönche und wurde vom Adel als ein Symbol des Ansehen und der Ehre geschätzt. Die Ideale und Anschauungen wandelten sich drastisch im Laufe der Jahre. Bereits im 14. Jahrhundert hatte sich eine eigene, japanische Richtung gebildet.

In der Mitte des 19. Jahrhundert, nach über 230 Jahren der Isolation von der Welt, öffnete sich Japan. Bald gelangte das Wissen über alt aussehende Miniatur-Bäume in Ton-Schalen durch Reisende nach Europa. Ausstellungen am Ausgang des 19. Jahrhunderts in London, Wien und besonders in Paris (Weltausstellung 1900) präsentierten der Welt zu ersten Mal Bonsai.

Schnell entwickelte sich eine "Bonsai-Industrie", die neue Bonsaistile sowie neue Bonsai-Pflanzenarten entwickelte. Es erfolgten verschiedene Anpassungen an bestimmte Länder und Kulturen.

Heute ist der Bonsai für die Japaner eine Verschmelzung alter Glaubensvorstellungen mit fernöstlicher Philosophie, die Harmony zwischen Mensch, Geist und Natur. Das Neue Jahr in Japan ist nur komplett, wenn in der Tokonoma - einer speziellen Nische des japanischen Hauses eine blühende Aprikose oder Pflaume steht.

Bonsaipflanzen sind auch kein Privileg der gehobenen Klassen mehr. Angestellte und Arbeiter erfreuen sich ebenfalls an ihnen.

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