Fachkundige Beratung
Eigene Bonsaiproduktion
Niedrige Preise durch Direktimport
Sofortiger Versand Europaweit
Rückgabe- und Umtauschrecht

Überwintern

Die Überwinterung von Bonsai unterscheidet sich nicht wesentlich vom Überwintern anderer, in Kübeln gehaltener Gehölze. Nach unserer Ansicht ist das Überwintern von Bonsai unkompliziert. Es müssen aber ein paar grundsätzliche Punkte beachtet werden.

Freilandbonsai überwintern

Freilandbonsai sind winterharte Bonsai von Baumarten, die selbst tiefste Temperaturen im Winter ohne Probleme aushalten. Sie sind genetisch an Frost angepaßt.

Obwohl diese winterharten Bonsaibäume Frost gut überstehen sollten sie möglichst nicht im Freien überwintert werden. Bei Frost ist die Bonsaierde in der Schale gefroren und kann kein Wasser mehr liefern. Trotz ausgeprägter Winterhärte kann dann ein im Freien gehaltener Bonsai Schaden erleiden durch den Wassermangel.

Das Problem des Wassermangels bei gefrorenem Boden kann man bei Bonsai durch Überwinterung in einem unbeheizten Gewächshaus oder Foliezelt vermeiden. Auch das Einsenken des Bonsai in den Gartenboden (schattig, windgeschützt) funktioniert sehr gut.

Auf jeden Fall sollte man das Überwintern von Freilandbonsai im Haus oder gar der Wohnung vermeiden. Dort ist es viel zu warm und meist noch viel zu dunkel. Die Bonsai verbrauchen unter diesen Bedingungen ihre Reservestoffe und werden schwächer. Evtl. treiben sie sogar aus. Dann werden selbst die winterhärtesten Bonsai auf einmal frostempfindlich und können selbst bei Temperaturen kurz unter 0°C erfrieren.


Zaubernuss (Hammamellis) Blüte

Welche Bonsaiarten sind winterhart ?

Je nach Heimatklima einer Baumart sind Bonsai mehr oder weniger winterhart bzw. frostfest. Grob kann man die Baumarten bezüglich der Winterhärte in 3 Gruppen unterteilen:

  • Nicht winterhart: Baumarten aus tropischen und subtropischen Gebieten sind nicht winterhart. In ihrer Heimat sinken die Temperaturen nicht unter 3-4°C ab (Ausnahme Gebirge). Sie sind genetisch nicht in der Lage Frösten zu widerstehen. Es ist auch nicht möglich, Bonsai aus solchen Gebieten an Temperaturen unter 3-4°C zu gewöhnen. In diese Gruppe gehören viele Zimmerbonsai (Ficusbonsai, Fukientee, Junischnee, Liguster und Pfefferbaum).
  • Geringe Frosthärte: Kurzzeitig werden Temperaturen um den Gefrierpunkt ertragen. Solche Bonsai Baumarten kommen aus Gebieten, wo leichte Fröste selten auftreten. Wir bezeichnen solche Bonsai als Kalthausbonsai. D.h. sie brauchen einen Schutz vor strengen und lang anhaltenden Frösten. Typische Vertreter dieser Gruppe sind Baumarten aus dem Mittelmeerraum wie Granatapfel, Chinesische Eschen, Maulbeeren und Oliven, aber auch Baumarten wie Sageretien, Steineibenbonsai und Chinesische Ulmen.
  • Absolut winterhart: Diese Bonsai kommen aus Gebieten mit starken Frösten im Winter. Solche Bonsai können beim Überwintern gut Temperaturen von -10°C oder tiefer tolerieren. Zu dieser Gruppe gehören: Ahornbonsai, Aprikosen, Azaleenbonsai, Hainbuchen, Lärchen, Mammutbaumbonsai sowie Ulmen und Wacholderbonsai.

Temperatur und Stoffwechsel

Der Stoffwechsel von Pflanzen ist temperaturabhängig. Eine um 10°C höhere Temperatur verdoppelt den Stoffwechsel. Alle Prozesse in der Pflanze laufen schneller ab und verbrauchen dabei Energie. Reservestoffe werden schneller abgebaut. Diese Reservestoffe fehlen dann eventuell beim Austrieb von winterharten Bonsai. Gleichzeitig kann kaum Energie gewonnen werden. Viele Outdoor Bonsai haben im Winter keine Blätter (für die Photosynthese) und das Angebot an Licht ist durch die kurzen Tage gering.

Überwintern sie winterharte Bonsai nicht zu warm. Ein Kellerraum ist kein geeigneter Ort für die Überwinterung von Bonsai.

Gleiches gilt für Zimmerbonsai. Die Temperatur in einer beheizten Wohnung ist hoch, der Stoffwechsel ihres Zimmerbonsai läuft auf vollen Touren. Gleichzeitig sind die Tage kurz, oft bewölkt und zusätzlich ist das Lichtangebot in einer normalen Wohnung meist sehr niedrig. Helfen sie ihrem Zimmerbonsai durch eine niedrige Temperatur in einem unbeheizten Raum. 8-10°C sind für Zimmerbonsai vollkommen ausreichend.

Temperatur und Winterhärte

Die meisten heimischen Bonsai sind äußerst winterhart. Gesunde Outdoor Bonsai haben im Spätsommer und Herbst viele Reservestoffe (in Form von Stärke) in Stamm und Wurzeln eingelagert. Stärke hat nur eine geringe Fähigkeit, Wasser anzuziehen. Dadurch enthalten die Zellen wenig Wasser mit viel gelösten Stoffen. Der Gefrierpunkt der Zellen sinkt deutlich ab. Der Bonsai ist bereit für tiefste Fröste.

Werden die Tage ab Ende Dezember wieder länger werden die Bonsai langsam sensibel für höhere Temperaturen. D.h. wenn Mitte bis Ende Januar die Temperatur über eine längere Zeit zu hoch ist fängt der Bonsai an auszutreiben. Die Stärke wird durch Enzyme in Glukose zerspalten. Glukose ist gut wasserlöslich. Die Zellen des Baumes fangen an Wasser aufzunehmen. Der Gefrierpunkt der Zellen steigt schnell und deutlich an. Der Baum verliert seine Frostfestigkeit. Selbst sehr winterharte Bäume können jetzt durch Frost geschädigt werden.

Wichtig: Outdoor Bonsai nicht zu warm überwintern. Gewächshäuser und Foliezelte im Winter bei Sonnenschein gut lüften. Oft sind am Tage im Foliezelt +20°C und in der Nacht -10°C. Das mag kein Bonsai. Bei Überwinterung durch Einsenken im Garten - wählen sie einen schattigen Platz für das Winterquartier.

Wenn ein Bonsai durch hohe Temperaturen doch zu früh mit dem Austrieb begonnen hat muss er danach vor Frösten geschützt werden.

Überwinterung durch Einsenken

Das Überwintern von Outdoorbonsai durch Einsenken im Garten ist einfach zu handhaben und kostet weder einen grossen Aufwand noch Geld. Wenn die unten aufgeführten Punkte beachtet werden ist diese Methode für den Bonsai sehr sicher und auch für den Laien einfach zu bewerkstelligen.

  • Der Standort zum Überwintern sollte windgeschützt sein (Gartenecke, Hauswand, Hecke). Bonsai verdunsten im Winter (auch ohne Blätter) ständig Wasser. Wind verstärkt die Verdunstung deutlich. Bei Dauerfrost kann der gefrorene Boden kein Wasser liefern. Die eingesenkten Bonsai können durch Wassermangel leiden. Ein windgeschützter Standort reduziert das Risiko. Falls Schnee vorhanden ist - einfach die Bonsai damit bedecken. Schnee ist ein perfekter Schutz vor Austrocknung.
  • Wählen sie zum Bonsai überwintern einen schattigen Standort. Auch das reduziert die Verdunstung. Außerdem kann es durch Sonnenschein bei Dauerfrost zu Frostrissen (meist am Stamm) kommen. Diese entstehen durch starke Temperaturunterschiede zwischen Sonnen- und Schattenseite und können die Qualität und die Gesundheit des Bonsai verschlechtern.
  • Graben sie den Bonsai tief genug ein, aber nicht zu tief. Bei Laubbäumen ohne Blätter kann ein Bonsai bis fast an die ersten Äste eingegraben werden. Wird er nicht tief genug eingegraben friert das Substrat in der Bonsaischale (bzw. der Wurzelballen) schnell ein und kann den Bonsai nicht mit Wasser versorgen. Der Ballen sollte deutlich mit Erde bedeckt sein.
  • Kontrollieren Sie die Bonsai beim Überwintern im Freiland regelmäßig auf Mäusebisse. Mäuseverbiss kommt nicht häufig vor, aber ab und an schon. Bei Nagetieren beliebte Baumarten sind: Vor allem Apfel (Malus), manchmal auch Fächerahorn (Acer palmatum), Linden (Tilia), Urweltmammutbaum (Metasequoia) und Pfaffenhütchen (Euonymus).
  • Einsenken mit Schale oder ohne ? Beides ist möglich. Ist die Schale nicht frostfest muss ausgetopft werden.
  • Tip: Egal ob mit oder ohne Schale - schlagen sie den Ballen mit Jute-Ballentuch ein. Das Ausgraben und Säubern im Frühjahr geht so viel einfacher und bequemer.
  • Vorsicht beim Werkzeuggebrauch. Schnell ist mit dem Spaten ein Ast abgebrochen. Oft ist der Gebrauch der Hände (Gummihandschuh) schneller und sicherer.

Es befinden sich keine Artikel im Warenkorb.