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Gießton-Bonsaischalen herstellen

Gießtontechnik - Arbeitsschritte Bilder Vor- und Nachteile
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Die Gießtontechnik ist eine wichtige Methode zur Herstellung von Bonsaischalen. Sie wird hauptsächlich zur Massenproduktion von Bonsaischalen für Zimmerbonsai eingesetzt. Meist werden nur kleinere Schalen bis 30cm mit dieser Technik produziert.

Gießtontechnik - Arbeitsschritte

Folgende Arbeitsschritte fallen bei der Gießtontechnik an:

  • Herstellung der Masterform und sehr vieler Arbeitsformen. Oft werden viele Hundert identische Arbeitsformen in der Produktion benutzt.
  • Beschaffung der Tonmasse. Meist wird diese gekauft. Manchmal wird sie in der Töpferei auch selbst aus Tonerde aufbereitet (Tonerde in einer Trommelmühle zermahlen ➔ sieben ➔ mit einem Rührwerk in Wasser auflösen ➔ zu Barren oder Platten pressen ➔ vor dem Gießen wieder in Wasser auflösen und nochmals sieben).
  • Arbeitsformen werden bis zur Oberkante mit Gießton gefüllt. Nach ein paar Minuten muß oft noch etwas Gießton in die Arbeitsform nachgegossen werden, da die Gipsform Wasser aus dem Ton zieht und sich so das Volumen des Gießton in der Form verringert.
  • Da die trockene Gipsform Wasser aus dem Gießton zieht bildet sich im Laufe der Zeit an der Wand der Gipsform eine dicker werdende Schicht Ton. Ist diese Schicht dick genug für die Schalenwand kann der restliche Gießton nach einiger Zeit (ca. 30-60 Minuten) abgegossen werden.
  • Die Gipsformen auf den beheizten Tischen ziehen weiter Wasser aus der Tonschicht. Dadurch wird diese über die nächsten Stunden lederhart und stabil genug, um den Schalenrohling aus der Form zu entnehmen.
  • Der Schalenrohling wird aus der Form genommen und auf den Tischen weiter getrocknet. Dabei muß beachtet werden das sich der Schalenboden beim Trocknen nicht verzieht. Am besten wird er etwas mit Ton abgestützt.
  • Ist der Rohling stabil genug für die Nachbearbeitung können Unebenheiten geglättet und Grate entfernt werden. Dieser Arbeitsschritt ist sehr entscheidend für die Qualität der zukünftigen Bonsaischale. Jetzt ist der Rohling auch noch flexibel genug um Ausbuchtungen (z.B. ein unebener Boden) auszugleichen.
  • Jetzt wird die Schale weiter getrocknet. Ist sie stabil und trocken genug kann sie sofort (unglasierte Bonsaischalen) oder nach der Glasur (meist Tauchen oder eventuell Sprühen) gebrannt (meist in einem Tunnelofen) werden.
  • Brand im Tonofen (meist Tunnelofen): Diese Öfen sind meist 30-50m lang. Auf der einen Seite werden die Rohlinge häufig auf Schamottplatten gestellt und mit einer hydraulischen Presse langsam durch den Ofen geschoben. In der Mitte des Ofens erfolgt der Brand. D.h. bis zur Mitte erwärmen sich die Rohlinge langsam auf die Brenntemperatur, werden in der Mitte gebrannt und kühlen langsam zum Ende des Tunnelofens hin wieder ab. der gesamte Brand einer Bonsaischale dauert so viele Stunden. Typischerweise ca. 10-12 Stunden, je nach Länge des Ofens und der Vorschubgeschwindigkeit.
  • Der Brand in einem Tunnelofen ist ein kontinuierlicher Prozess. Das heißt, ist ein Ofen einmal beheizt wird er über mehrere Monate ständig, 24 Stunden am Tag, mit zu brennender Töpferware beschickt. Dabei nutzt sich der Ofen über die Monate ab. Vor allem die Schamottdämmung leidet so das nach ca. 6-12 Monaten der Ofen abgenutzt ist. Dann lässt man ihn abkühlen und er wird meist komplett durch einen Neubau ersetzt.
  • Tunnelöfen haben oft mehrere Kanäle, die parallel mit Töpferware beschickt werden können. Dadurch können mit einem mehrkanaligen Tunnelofen viele tausend Bonsaischalen pro Tag gebrannt werden. Es gibt Töpfereien die mehrere Millionen Bonsaischalen und Untersetzer pro Jahr mit solchen Tunnelöfen produzieren.
  • Nach dem Brand erfolgt die Qualitätskontrolle, die Verpackung und die Lieferung an den Kunden. Der Hauptabsatzmarkt der mit dieser Methode in chinesischen Töpfereien produzierten Bonsaischalen ist China selbst. In einzelnen Regionen werden auf hunderten Quadratkilometern viele Millionen von Bonsai kultiviert, die alle eine Bonsaischale brauchen. Und diese Zahlen sind eher unter- als übertrieben.

Gießtontechnik - Bilder

Folgende Bilder (aus mehreren Töpfereien zusammengestellt) geben einen kleinen Eindruck über die Arbeitsschritte wider:


Vorteile und Nachteile der Gießtontechnik

  • Ein entscheidender Vorteil der Gießtontechnik zur Produktion von Bonsaischalen sind die geringen Herstellungskosten. Der Ton muss nicht aufwendig in eine Gipsform gepresst werden. Er wird, wie der Name schon sagt, in eine Gipsform gegossen. Dies geht natürlich viel schneller.
  • Durch die niedrigen Produktionskosten sind diese Schalen (meist glasierte Bonsaischalen für Zimmerbonsai) sehr günstig. Die Preise liegen bei ca. der Hälfte bis ein Drittel einer ähnlich großen handgearbeiteten Schale.
  • Leider können mit der Gießtontechnik nur kleinere Schalen (meist bis 30cm, selten darüber) produziert werden. Größere Schalen werden meist in Handarbeit hergestellt (mit Hilfe von Gipsformen oder freier Aufbau).
  • Die mit der Gießtontechnik produzierten Schalen sind, verglichen mit den anderen Herstellungsverfahren, häufig qualitativ nicht sehr hochwertig. Das liegt aber nicht an der Gießtontechnik sondern am Aufwand, kleinere Fehler bei der Herstellung (vor dem Brennen) zu beseitigen. Bei Bonsaischalen für den Massenmarkt werden hier oft Kosten gespart. D.h. wer eine qualitativ hochwertige Schale möchte sollte möglichst keine Gießtonschale online kaufen. Vorort einzeln ausgesucht findet man auch bei den Gießtonschalen einzelne gute Schalen.
  • Obwohl sie in erster Linie für Zimmerbonsai produziert werden sind viele Gießtonschalen erstaunlich frostfest. Oft liegt der Wert für die Frostfestigkeit bei ca. 97-98%, d.h. von 100 Schalen überstehen ca. 97-98 Bonsaischalen den 1. Winter. Später geht nur noch selten eine Schale im Winter zu Bruch.

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