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Mädchenkiefer Bonsaipflege

Pflege

Bei der Pflege von Mädchenkieferbonsai sollte vor allem auf einen sehr hellen Standort im Freien, eine gut durchlässige Bonsaierde, eine gleichmässige Bewässerung und eine nicht zu stickstoffreiche Düngung geachtet werden. Einmal in der Bonsaischale etabliert ist die Pflege einer Mädchenkiefer nicht kompliziert. Mädchenkiefern können nicht als Zimmerbonsai in der Wohnung gepflegt werden.

Düngen

Gedüngt werden die Bonsai vor allem von März bis September mit den üblichen Bonsaidüngern (z.B. Biogold, Hanagokoro, aber auch gewöhnliche Tannendünger) in fester Form, die in die Substratoberfläche eingearbeitet werden. Die Düngung kann auch mit Flüssigdünger erfolgen, indem man in regelmäßigen Abständen damit giesst. Dabei gilt: Bei älteren Mädchenkiefern besser eine geringere Konzentration einsetzen, dafür öfter düngen. In der Bonsaischule verabreichen wir den Dünger über einen Düngerdosierer bei jedem Giessvorgang in geringer Konzentration.

Mädchenkieferbonsai - Botanischer Garten Shanghai
Mädchenkieferbonsai in Shanghai

Wird bei Mädchenkieferbonsai zuviel Dünger, vor allem stickstoffreicher Dünger gegeben führt dies schnell zu kräftigen Wachstum. Dabei wachsen vor allem die Äste und Triebe in der Kronenspitze. Die wichtigen Äste weiter unten werden dann oft schnell schwächer. Wenn man viel düngen möchte um das Wachstum zu beschleinigen muß stetig darauf geachtet werden, das die oberen Triebe nicht zu stark werden. Es müssen in den oberen Teilen der Krone früh und konsequent die sich neu bildenden Kerzen pinziert, d.h. gekürzt werden.

Giessen

In der Vegetationsperiode muss ausreichend gewässert werden, aber die Erde sollte nicht ständig nass sein. Bei einer gut durchlässigen Bonsaierde bedeutet dass, immer wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist erneut zu gießen.

Im Winter sollte die Mädchenkiefer vom Erdreich her eher etwas trocken gehalten werden. Ein komplettes Austrocknen des Wurzelballens ist allerdings unbedingt zu vermeiden. Bei der Überwinterung im Foliezelt kein Problem. Durch die hohe Luftfeuchte trocknet der Boden kaum komplett aus.

Mädchenkiefern lieben und brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gegossen wird deshalb am besten über die Nadeln.

Standort

Ein heller und sonniger Standort im Freien ist sehr wichtig. Frost kann ein Mädchenkieferbonsai gut vertragen. Wir überwintern die Mädchenkiefern im unbeheizten Foliezelt. Dort können die Temperaturen z.T. bis unter -15°C abfallen. Ohne Probleme für die Pflanzen. Bei Sonneneinstrahlung wird selbst bei Minustemperaturen gelüftet um einen starken Temperaturanstieg zu vermeiden.

Überwinterung

Die Mädchenkiefer gehört zu den Freilandbonsai. Im unbeheizten Foliezelt hält sie im Winter Temperaturen von -10°C gut aus. Von einer Überwinterung im Freien ist abzuraten. Wenn der Boden gefroren ist kann er kein Wasser mehr liefern. Dies würde zu Schäden am Bonsai durch Trockenheit führen.

Umtopfen

Mädchenkieferbonsai - Botanischer Garten Shanghai
Mädchenkieferbonsai in Shanghai

Ein gut durchlässiges Bonsaisubstrat ist äußerst wichtig, da die Kiefer auf Staunässe sehr empfindlich reagiert. Häufig wird pures Akadama eingesetzt oder mit anderen Substraten gemischt. Akadama ist ein Lehmgranulat, das in Japan abgebaut wird.

Da Mädchenkiefern wie alle Kiefernbonsai seltener umgetopft werden (ältere Mädchenkiefern ca. alle 4-5 Jahre) empfehlen wir bei Verwendung von Akadama die Beimischung von länger formstabilen Substraten wie die japanische Kiryu Bonsaierde oder Blähschiefer. Kiryu kann auch pur genommen werden. Wichtig ist das die Bonsaierde für Wasser und vor allem Luft gut durchlässig ist.

Im Frühjahr (Ende Februar - Anfang März) können Mädchenkiefer Bonsai aller 2 bis 5 Jahre - je nach Wurzelballen-Entwicklung und Durchlässigkeit - umgetopft werden. Bei ältere Mädchenkiefern kann man evt. sogar noch länger warten. Solange das Substrat noch eine gute Drainage zulässt muss das Risiko des umtopfens nicht eingegangen werden.

Mädchenkiefer Importbonsai stehen oft viele Jahre im gleichen Substrat. Dieses ist dann vollkommen zerfallen und kaum noch durchlässig für Wasser und Luft. Solche Bonsai sollte man in mehreren Schritten umtopfen. D.h. im 1. Jahr entfernt man nur einen kleinen Teil der zerfallenen Bonsaierde. Wächst der Baum dann in der folgenden Wuchsperiode normal weiter kann man im nächsten Frühjahr evt. noch ein wenig mehr entfernen. Da das Wurzelwachstum von Kiefern langsam ist sollte man beim Umtopfen eher vorsichtig herangehen.

Krankheiten, Schädlinge

Einen Befall unserer Mädchenkieferbonsai mit Schädlingen konnten wir in vielen Jahren nicht feststellen. Auch Krankheiten traten nicht auf.

Vermehrung

Frische Samen werden (im Winter) über Nacht in einem Glas Wasser eingeweicht. Die Samen, die an der Oberfläche schwimmen, sind nicht keimfähig. Die anderen müssen stratifiziert werden, d.h. sie werden längere Zeit niedrigen Temperaturen ausgesetzt um eine vorhandene Keimhemmung zu brechen. Da die Samen der Kiefer eine sehr harte Schale besitzen, kann man sie leicht anritzen, bevor man sie aussäht.

Wir raten von der Vermehrung durch Samen ab. Die Brechnung der Keimhemmung von Baumsamen ist nicht einfach und selbst in spezialisierten Betrieben ist die Erfolgsquote oft gering. Besser ist sie kaufen sich eine Jungpflanzen oder einen Kiefern Prebonsai (=Rohling).

Auch von der Vermehrung durch Pfropfen raten wir ab. Es mangelt oft schon an einer geeigneten Unterlage (z.B. einer Mädchenkiefer- oder Schwarzkieferpflanze). Außerdem braucht es viel Erfahrung damit eine Pfropfung gelingt. Pfopfungen um fehlende Äste in die Gestaltung einzufügen ist schon eher in Betracht zu ziehen und wird in Japan sehr häufig eingesetzt. Wenn sie pfropfen möchten ist der Spätwinter oder das zeitige Frühjahr die beste Zeit.

Gestaltung

Was sind die Vorteile von Mädchenkieferbonsai ?

  • Japanische Mädchenkiefer Bonsai sind winterhart. Wir überwintern Pinus parviflora im unbeheizten Foliezelt ohne Probleme
  • Die Mädchenkiefer ist ein 5-nadliger Kiefernbonsai. Dadurch haben die Nadelpolster eine sehr weiche Ausstrahlung
  • Durch geringen jährlichen Zuwachs wenig Aufwand beim Schneiden. Es lassen sich gut dichte Polster aufbauen
  • Diese Bonsaibäume werden kaum von Schädlingen befallen
  • Die Äste bleiben lange biegsam und sind gut zu drahten. Dadurch können auch ältere Bonsai gut gestaltet werden
  • Wenn sie einen Mädchenkieferbonsai kaufen möchten können sie auf ein grosses Angebot im Bonsaihandel zugreifen

Drahten

Äste von Kiefern sind sehr biegsam, womit man größere gestalterische Freiräume beim Bonsai drahten hat als bei anderen Arten. Die Enden der Triebe werden leicht nach oben gedrahtet. Der Bonsaidraht kann oft sehr lange am Bonsai bleiben da der Zuwachs von Mädchenkiefern gering ist.

Drückt der Draht nach einer gewissen Zeit in den Zweig ein sollte der Bonsai entdrahtet werden. Da die Äste lange Zeit flexibel bleiben kann es passieren, daß sich die entdrahteten Äste der Mädchenkiefer wieder langsam in die Ausgangsposition zurückbiegen. Dann muß der Ast erneut gedrahtet werden.

Schneiden, Pinzieren

Die beste Zeit zum Schneiden von Mädchenkiefer Bonsai ist von Anfang April bis Ende Mai und von Anfang Juli bis Ende September. Im Frühjahr, kurz bevor sich die frischen Nadeln der neuen Kerzen strecken, wird jede Kerze in stark wachsenden Kronbereichen um etwa ein Drittel oder die Hälfte pinziert.

Beim Pinzieren nimmt man die jungen Kerzen zwischen die Finger und entfernt die Kerzenspitze durch drehen und biegen mit den Fingernägeln.

Oder man schneidet die Triebe mit einer Bonsaischere auf die gewünschte Länge zurück. An diesen Stellen bilden sich einige neue Kerzen, und dort wachsen im nächsten Frühjahr mehrere Triebe, statt nur einem.

Durch regelmäßiges Pinzieren und Zurückschneiden erreicht man somit eine reiche Verzweigung.

Stile

Die meisten Stilarten, außer der Besenform, sind gut möglich. Häufig wird sie frei aufrecht (Moyogi Stil), streng aufrecht (Chokkan Stil) oder in einer geneigten Form (Shakan Stil) gestaltet. Mädchenkiefer Bonsai Sorten mit kurzen Nadeln können als kleinere Bonsai gestaltet werden. Mädchenkiefer Sorten mit längeren Nadeln sollten besser für Gestaltungen größerer Bonsai (>70-80cm) genommen werden. D.h. wenn sie einen Mädchenkieferbonsai kaufen möchten achten sie darauf, dass die Nadellänge zur Baumgröße paßt.

Passende Bonsaischalen

Mädchenkiefern werden, wie die meisten anderen Nadelbaumbonsai auch, bevorzugt in unglasierte Bonsaischalen getopft. Da sie zu den winterharten Freilandbonsai gehören sollte möglichst eine frostfeste, handgemachte Bonsaischale ausgewählt werden. Die günstigen Schalen (für Zimmerbonsai hergestellt) sind nach unserer Erfahrung auch zu fast 100% frostfest. Bei diesen Schalen übernehmen wir aber keine Garantie für Frostfestigkeit.

Glasierte Schalen sind, bis auf wenige Ausnahmen, für Mädchenkieferbonsai ungeeignet. Die meisten Glasuren sind zu auffällig für einen Nadelbaumbonsai.

Für Mädchenkiefern mit dicht geschlossener, rundlicher Krone sind ovale Schalen in Erwägung zu ziehen. Für etwas dramatischere Gestaltungen sind rechteckige Bonsaischalen passender. Runde eignen sich besonders für Mädchenkiefern im Literatenstil. Untersetzer werden nicht benötigt weil Mädchenkieferbonsai nicht in der Wohnung gepflegt werden sollten.

Mädchenkieferbonsai auf Schwarzkiefer. Pfropfstelle ist noch zu erkennen
Pfropfstelle ist noch zu erkennen

Rinde, Wurzeln

Mädchenkiefern werden oft auf den stärkeren Wurzelstock einer Japanischen Schwarzkiefer gepfropft, wodurch sie unempfindlicher gegen Frost werden, starke Wurzeln ausbilden, schneller wachsen und eine rauhe Rinde bekommen. Nachteil: Meist ist die Pfropfstelle zu erkennen.

Sorten

Es gibt eine Reihe von Mädchenkiefer Sorten, die sich auf Grund ihrer kleinen Nadeln besonders gut für die Bonsaigestaltung eignen. Besonders bekannt und häufiger im Handel zu sehen sind die Sorten Zuisho und Kokonoe.

Allgemeines

Die Mädchenkiefer (Pinus parviflora, auch Pinus pentaphylla, Japanisch Hime Komatsu - 姫小松 oder Goyō Matsu - 五葉松) ist in Japan heimisch. Dort wächst sie in Gebirgslagen von 1200-1800 Metern in feuchten und wasserdurchlässigen Böden. Der mittelgroße Baum ist in jungen Jahren eher konisch geformt, und entwickelt mit zunehmendem Alter eine unregelmäßige, breit ausladende Krone. Sie besitzt eine graue und glatte Rinde.

Diese interessante Kiefer wird auch Japanische Fünfnadelkiefer genannt, da die grau-grün bis blau-grün gestreiften Nadeln in Fünferbüscheln wachsen. Ein weiterer Name für den Baum ist Kleinblütige Kiefer, da sie im Frühjahr zahlreiche kleine rot- bis lilafarbene Blüten hervorbringt. Werden die Blüten befruchtet, entwickeln sich kleine Zapfen, die mehrere Jahre am Baum hängen bleiben können. Da die Kiefer jedoch viel Energie in diese Zapfen steckt, werden sie meist von Bonsai Liebhabern entfernt (abgedreht).

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