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Junischneebonsai schneiden

Junischneeebonsai (Serissa foetida) wachsen, wenn sie optimal gepflegt und mit Bonsaidünger versorgt werden, in den Sommermonaten 5-10cm pro Monat. Deshalb muss in der Wachstumsperiode meist zweimal, oft sogar dreimal geschnitten werden.

Bevor wir in der Bonsaischule einen Junischneebonsai schneiden warten wir meist, bis der Zuwachs knapp 10cm erreicht hat. Sie sehen dann zwar etwas aus der Form gewachsen aus, können so aber ordentlich Kraft tanken für den nächsten Austrieb.

Unter unseren Bedingungen ergeben sich meist Rückschnitte Ende Mai, Mitte Juli und manchmal noch Mitte August. Später schneiden wir dann nicht mehr, da die Tage dann schon merklich kürzer sind und der Bonsai vor dem Winter nicht weiter durch einen erneuten Schnitt geschwächt werden sollte.

Auf dem 1. Bild ist die Entwicklung eines Junischnee-Bonsai von Mai (kurz nach dem 1. Schnitt) bis Juli (2.Schnitt) zu sehen. Besonders im oberen Teil ist der Baum schon merklich dichter geworden und der Verzweigungsgrad hat sich erhöht.

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Vor dem Schnitt im Mai und danach im Juli
Junischnee Entwicklung Mai-Juli

Da die Form meist schon vorgegeben ist und beibehalten werden soll, ist das Schneiden eines Junischnee-Bonsai sehr einfach. Es erinnert sehr an eine Hecke schneiden.

Da die Zweige des Junischnee sehr dünn sind, reicht eine handelsübliche Breite Bonsaischere für den Rückschnitt. Damit wird die Junischnee Krone entlang einer zuvor gedachten Linie geschnitten.

Planung

Der 1.Schritt beim Rückschneiden eines Junischneebonsai ist die Planung. Je nach Qualität der Ausgangspflanze muß man vorausschaun, wie der Bonsai in ein paar Wochen, Monaten oder gar Jahren aussehen soll.

Da die Anleitung für Bonsaianfänger gedacht ist wird hier der Rückschnitt eines schon weitgehend vorgestalteten Junischneebonsai erläutert.

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Planung: Wenn die Krone zukünftig bis zur blauen Linie gehen soll, müssen sie den Junischnee Bonsai bis auf die rote Linie zurück schneiden
Junischnee schneiden - Planung

D.h. sie haben einen fertigen Bonsaibaum gekauft, er ist etwas gewachsen und muß jetzt wieder in Form geschnitten werden.

Bei diesem Fall muß man sich zuerst überlegen, wie hoch der Bonsai zukünftig werden soll. Der Rückschnitt muß dann deutlich tiefer gehen, sonst wird der Baum immer größer. Je weniger der Baum verzweigt ist desto tiefer muß er zurückgeschnitten werden.

In dem gezeigten Beispiel ist schon eine deutlich sichtbare und verzweigte Krone vorhanden. In solch einem Fall, wahrscheinlich typisch nach einem Kauf, ist die Planung sehr einfach.

Wenn die Krone zukünftig bis zur blauen Linie gehen soll, müssen sie den Junischnee Bonsai bis auf die rote Linie zurück schneiden. Nicht viel tiefer, sonst wird zuviel der schon vorhandenen Feinverzeigung weggeschnitten.

Rückschnitt der Krone

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Der Rückschnitt
Rückschnitt der Krone

Jetzt kann es mit dem Beschneiden des Bonsai losgehen. Die Bonsaischere einfach flach auf die Krone auflegen und entlang der vorher gedachten Linie schneiden.

Sie können auch jeden Trieb des Junischnee einzeln schneiden. Nach unserer Erfahrung dauert es deutlich länger. Das Ergebnis sieht aber nicht viel besser aus.

Ausformung der Astpolster

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Ausformung der Polster
Ausformung der Polster

Im nächsten Schritt werden die Astpolster etwas ausgeformt. Sie sollten sich vom Rest der Krone etwas absetzen.

Die Polster sollten sich aber nicht zu deutlich absetzen. Sonst haben sie einen "Wölkchenbaum", wie sie ihn in vielen Vorgärten sehen.

Das hat mit Bonsai, wie es üblicherweise verstanden wird, nicht viel zu tun. Der Bonsai sieht dann sehr künstlich aus.

Überarbeitung des Unterwuchses

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Überarbeitung des Unterwuchses
Überarbeitung des Unterwuchses

Nach dem Rückschnitt wird gleich noch der Unterwuchs überarbeitet.

Vor allem sollten typische Unkräuter wie Sternmoos (Sagina subulata), Schaumkraut (Cardamine hirsuta) oder, wir hier auf dem Bild zu sehen, Lebermoos (Marchantia polymorpha) entfernt werden. Diese Unkräuter wachsen besonders schnell, wenn sie viel stickstoffhaltigen Dünger geben.

Der Junischneebonsai muss nach diesem Schnitt (der 2. im Jahr) eventuell Mitte August nochmal beschnitten werden. Danach kann er bis zum nächsten Frühjahr ohne erneuten Schnitt wachsen.

Häufige Fehler

Viele Bonsaifreunde trauen sich beim Schneiden ihrer Junischnee-Bonsai nicht so richtig, tief genug in die Krone reinzuschneiden. Sie schneiden meist viel zu wenig ab.

Junischneebonsai (Serissa foetida) schneiden - Fertig beschnittener Baum
Fertig beschnittener Baum

Die Konsequenz: Nicht alle Endknospen werden abgeschnitten. Diese wachsen weiter, werden stärker und übernehmen die Führung. Der Neuaustrieb der geschnittenen Triebe fällt deutlich spärlich aus. Einzelne geschnittene Triebe verkümmen sogar.

Warum ist das so ?

Die Triebenden produzieren Wuchshormone. Diese Wuchshormone werden in den Saftbahnen nach unten transportiert. Dort hemmen sie den Austrieb von Knospen.

Diese Eigenart, vor allem oben zu wachsen, wird Apikale Dominanz genannt. Der Baum möchte vor allem nach oben wachsen damit er schnell größer wird um nicht von anderen Bäumen schattiert zu werden.

Wenn wir durch konsequenten Rückschnitt der Triebenden vor allem im oberen Bereich der Krone die Apikale Dominanz verhindern treiben die "schlafenden Knospen" im unteren Bereich und im Inneren der Krone besser und kräftiger aus. Das führt zur gewünschten besseren Verzweigung.

Außerdem wird die Krone von Schnitt zu Schnitt immer grösser. Das ist meist so nicht gewollt und kann später nur schwer korrigiert werden.

Deshalb: Wenn ihr Junischneebonsai gesund ist und der Zeitpunkt richtig (Mai-Juli) - traun sie sich.

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