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Fächerahorn Bonsai

Pflege

Japanische Fächerahornbonsai (Acer palmatum) sind sehr geschätzt. Ohne sie ist eine Bonsai Sammlung nicht vollständig. Hervorhebens wert sind die farbenfrohen Blätter der verschiedenen Sorten (besonders im Herbst) und die interessanten Wuchsformen mit einer sehr feinen Verzweigung.

Die Pflege von Fächerahornbonsai ist nicht schwer. Bei der Bonsaipflege ist vor allem zu beachten, dass diese Art im Hochsommer einen vor Hitze geschützten Standort im Halbschatten mag. Im Winter sollte ein Bonsaibaum durch einen Windschutz (z.B. ein unbeheiztes Gewächshaus, Foliezelt oder eine windgeschützte Ecke im Freien) gegen das Austrocknen der feinen Äste geschützt werden.

Düngen

In der Anzuchtphase düngen wir die Prebonsai sehr stickstoffreich mit einem mineralischen Dünger (Nährsalz N-K-P Verhältnis 4:1:2 + MgO). Dadurch wachsen sie in 5l Pflanztöpfen gut 0.5-1m im Jahr und entwickeln sich schnell. Durch die stickstoffreiche Düngung werden Stamm und Äste schnell dicker was bei der Anzucht gewünscht ist. In dieser Phase können von März bis September auch alle Organischen Bonsaidünger (z.B. Biogold, Hanagokoro) sowie sonstige Gartendünger wie Hornmehl reichlich gegeben werden.

Fächerahorn Bonsai Japan Import 2018
Fächerahornbonsai

Obwohl wir selber mineralische Dünger verwenden (mit einem automatischen Düngerdosierer für das Giesswasser) raten wir dem Laien davon ab. Die Salztoleranz des Fächerahorns ist nicht sehr hoch und schnell kann es zu Rechenfehlern bei der Verdünnung kommen.

Organische Dünger (z.B. Bonsai Flüssigdünger) haben den großen Vorteil dass sie nur sehr langsam freigesetzt werden und schonend den Baum versorgen. Gibt man hier deutlich mehr passiert dem Baum nichts außer dass er zu schnell und zu lange wächst. Außerdem sind alle notwendigen Spurennährstoffe enthalten welche der Baum braucht.

Wenn es dann an die Feingestaltung eines Fächerahornbonsai geht ist eher auf eine ausgewogenere Düngung mit nicht zu hohen Stickstoffgaben zu achten. Wird zu viel Stickstoff gegeben werden die Internodien (der Abstand zwischen 2 Knoten an einem Trieb) zu lang.

Arakawa Fächerahornbonsai Import 2019
Arakawa Fächerahornbonsai

Wird zu lange im Jahr zu viel Stickstoff gegeben dann können die Fächerahornbonsai nicht richtig vor der Winterruhe aushärten. Nicht richtig ausgehärtete Jungtriebe frieren dann im Winter manchmal etwas zurück. Das ist in der Anzuchtphase kein Problem, bei einem fertigen Bonsai wäre es sehr bedauerlich. Gerade diese feine Verzweigung zeichnet ja diese Baumart aus.

Fertige Bonsai lassen sich auch gut mit den handelsüblichen Bonsai-Flüssigdünger versorgen. Bei fertigen Fächerahornbonsai ist zu empfehlen sich an die Dosierungsanweisung auf den Flaschen zu halten. Bonsai Flüssigdünger enthalten meist nicht viel mehr als 3% Stickstoff. Gerade passend für einen Fächerahorn.

Im Winter und 4 Wochen nach dem Umtopfen wird nicht gedüngt. Der Fächerahorn kann den Dünger in beiden Fällen nicht verwerten.

Gießen

Der Fächerahorn liebt es gleichmäßig feucht. Die Betonung liegt auf Mäßig, d.h. nicht austrocknen lassen aber auch nicht ertränken. Es ist gut, die Erde vor dem Gießen ab und an leicht abtrocknen zu lassen (nicht den Ballen austrocknen lassen). Auch im Winter sollte man den Fächerahorn nicht vollständig austrocknen lassen (bei Überwinterung im Freien frostfreies Wetter zum Gießen nutzen).

Fächerahornbonsai auf Ausstellung
Fächerahornbonsai

Wichtig ist das die Bonsaierde gut durchlässig für Wasser und Luft ist damit es nicht zu Staunässe kommt. Bei einer gut durchlässigen Erde kann an heißen Sommertagen bei Bedarf auch mehrmals gegossen werden. Das überschüssige Wasser kann gut ablaufen.

Die feinen Blätter verdunsten im Hochsommer jede Menge Wasser. Oft mehr als die Bonsaischale liefern kann und mehr als man unter normalen Bedingungen gießen kann. Dadurch kann es zu trocknen Blattspitzen kommen. Deshalb ist es ratsam einen Fächerahorn im Sommer an einen halbschattigen und windgeschützten Ort zu stellen.

Standort

Im Sommer ist ein sonniger bis halbschattiger Platz im Freien geeignet. Feinlaubige Sorten sollten im Hochsommer möglichst keine Mittagssonne erhalten (sonst bekommt der Fächerahornbonsai braune Blattspitzen). Halbschatten ist für Fächerahon Bonsai gut geeignet. Aber die Blattfärbung vieler rötlicher Sorten wird etwas grüner im Schatten da der Baum hier mehr Chlorophyll bildet, was ihn vergrünen lässt.

Fächerahorn Jungpflanzen in Herbstfärbung
Jungpflanzen mit Herbstfärbung

Überwinterung

Der Fächerahorn ist ein winterharter Freilandbonsai, d.h. er toleriert gut Temperaturen unter 0°C. Ein Windschutz gegen das Austrocknen der feinen Äste sollte vorhanden sein (z.B. ein unbeheiztes Gewächshaus, Foliezelt oder eine windgeschützte Ecke im Freien). Bei frostfreiem Wetter Erde auf Feuchtigkeit prüfen und evtl. gießen.

Umtopfen

Umtopfen mit handelsüblicher Bonsaierde (z.B. Akadama). Ein junger Fächerahorn Bonsai wird alle 2-3 Jahre umgetopft, ältere Exemplare aller 4-5 Jahre (wenn Wuchskraft nachläßt oder bei Wurzelkrankheiten, Wurzelfilz evt. häufiger). Eine Drainageschicht am Boden der Schale ist von Vorteil.

Auf jeden Fall sollte die Bonsaierde gut durchlässig sein damit es beim häufigen Gießen im Hochsommer nicht zu Staunässe kommt. Dazu ist die japanische Bonsaierde Akadama gut geeignet. Erfahrene Bonsaifreunde sieben sogar noch die Staubanteile aus um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Den Staub kann man evtl. zum Abdecken der Oberfläche benutzen. Die Durchlässigkeit kann man auch gut erhöhen durch Beimischung von Substraten wie Blähschiefer. Da ein Fächerahorn leicht saure Böden bevorzugt sollte die Bonsaierde nicht zu kalkhaltig sein.

Das Umtopfen erfolgt im zeitigen Frühjahr (Ende Februar). Dabei wird je nach Durchwurzelung ein mehr oder weniger starker Wurzelschnitt durchgeführt. Wird zu spät umgetopft kann der Ahorn nach einem Wurzelschnitt noch längere Zeit "bluten". Das ist nicht optimal. Deshalb - nicht zu spät topfen. Und wenn doch gewünscht eher mäßig die Wurzeln zurückschneiden.

Der Fächerahorn hat ein flaches Wurzelsystem. Er eignet sich daher gut für sehr flache Schalen.

Krankheiten, Schädlinge

Der Japanische Fächerahorn wird manchmal von Blattläusen heimgesucht. Bei Massenbefall einfach mit einem Mittel gegen saugende Insekten spritzen. Blattläuse sind aber kein großes Problem.

Selten fressen Raupen oder Käfer an den Blättern. Die können aber gut abgesammelt werden.

Eher von Bedeutung ist die Anfälligkeit des Fächerahorn für Welkepilze (Verticillium). Kommt nicht allzu häufig vor, ist aber gefährlich für einen Fächerahornbonsai. Achten sie auf plötzliches Auftreten von schlaffen Blättern oder das plötzliche Absterben ganzer Zweige.

Da eine Behandlung mit Pilzbekämpfungsmitteln fast nicht möglich ist sollte gut vorgebeugt werden. Dazu ist es wichtig Fächerahorn Bonsai nur mit sauberem Bonsaiwerkzeug zu beschneiden. Auch bei Wurzelschnitten. Beim Wurzelschnitt sollte man eine alte Bonsaischere benutzen da diese schnell stumpf wird und sich dann nicht mehr zum Schneiden der Krone eignet. Das Versiegeln der Schnittwunden mit Wundverschlussmittel (kein LacBalsam nehmen, es geht nicht mehr ab) kann die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mindern.

Vermehrung

Acer palmatum kann durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Da Fächerahorne aber genetisch sehr variabel sind sollte auf die Vermehrung über Samen verzichtet werden. Besser ist es sich eine geeignete Jungpflanze zu kaufen.

Manchmal wird ein Fächerahorn aus dem Garten (oder ein Ast davon) abgemoost. Es ist eine gute Methode um schnell geeignetes Rohmaterial zu gewinnen und funktioniert beim Fächerahorn sehr gut.

Gestaltung

Der Fächerahorn ist für die Gestaltung als Bonsai sehr beliebt. Durch regelmäßiges Schneiden und Pinzieren des Bonsai lässt sich eine sehr fein verzweigte Krone aufbauen. Das starke Wurzelwachstum kann genutzt werden um wunderschöne Wurzelansätze zu gestalten. Und die z.T. sehr kleinen, oft auch auffällig gefärbten Blätter sind sehr dekorativ. Besonders im Herbst.

Drahten

Verholzte dünnere Zweige können leicht gedrahtet werden. Die dickeren Äste werden abgespannt (Ast sollte dabei vor einem Einschnüren der Rinde durch Leder oder Gummi geschützt werden). Wollen sie einen Fächerahorn drahten ist vorsichtig zu arbeiten. Die Rinde ist sehr dünn und durch mechanische Einwirkung leicht zu beschädigen. Solche Verletzungen sind bei der glatten Rinde sehr lange zu sehen.

Bonsaidraht aus Aluminium ist vorzuziehen. Der benötigte Durchmesser ist größer als bei Kupfer so das der Draht weniger eindrückt. Evtl. kann der Draht noch zum Schutz mit Papier umwickelt werden.

Schneiden

Der Ahorn lässt sich sehr gut als Bonsai durch Schneiden gestalten. Dabei kommt der Erhaltungsschnitt, Formschnitt und das Pinzieren des Bonsai zum Tragen.

Erhaltungsschnitt: Im Frühjahr, wenn der Ahorn ca. 5 Blattpaare ausgebildet hat, werden diese auf ein bis zwei Blattpaare zurückgeschnitten. Nicht vor dem Austrieb Schneiden (starkes Ausbluten und dadurch Baumschäden).

Pinzieren: Der nach dem Rückschnitt folgende Austrieb wird pinziert, d.h. sich neu bildende Triebspitzen werden nach dem 1. Blattpaar entfernt. Eine feine Verzweigung der Äste ist der Lohn für diese mühselige Arbeit.

Formschnitt: Einmal im Jahr werden abgestorbene Äste und Zweige sowie gestalterischen Gesichtspunkten entgegenstehende Äste entfernt. Dabei wird mit einer scharfen Bonsaizange der Ast hart an der Rinde ausgeschnitten. Der Formschnitt kann im Frühherbst oder am Winterende durchgeführt werden.

Um die Wuchskraft innerhalb des Baumes zu steuern kann auch ein teilweiser Blattschnitt im Sommer durchgeführt werden. Dazu werden an starken Baumteilen mehr oder weniger viele oder alle Blätter entfernt, an schwächeren Ästen lässt man die Blätter dran. Dadurch wird die Wuchskraft der stärkeren Äste vermindert, die Feinverzeigung unterstützt (kürzere Internodien) und die Blattgröße reduziert. Vor allem können aber schwächere Äste an Kraft gewinnen. Bei rotlaubigen Sorten sollte man mit dem Blattschnitt etwas zurückhaltender sein.

Besonders bei größeren Schnitten sollte Wundverschlussmittel aufgetragen werden um den Fächerahorn besser vor einem Befall mit Welkepilzen zu schützen.

Stile

Der Fächerahorn kann als Frei aufrechte Form, als Mehrfachstamm und Floßform sowie als Felsenpflanzung gestaltet werden. Die Sorte Acer palmatum Kiyohime eignet sich extrem gut für die Besenform.

Passende Bonsaischalen

Für Fächerahornbonsai mit ihrem oft farbenfrohen Blättern sind glasierte Bonsaischalen bestens geeignet. Da sie zu den winterharten Bonsai gehören sollte möglichst eine frostfeste, handgemachte Bonsaischale ausgewählt werden. Die günstigen Bonsaischalen (für Zimmerbonsai hergestellt) sind nach unserer Erfahrung auch zu fast 100% frostfest. Bei diesen Schalen übernehmen wir aber keine Garantie für Frostfestigkeit.

Fächerahornbonsai der Sorten Katsura + Atropurpureum (Acer palmatum)
Sorten Katsura + Atropurpureum

Unglasierte Bonsaischalen sind meist weniger geeignet. Wenn unglasiert dann sollte die Farbe hell sein (z.B. grau).

Fächerahornbonsai mit ihrer rundlichen Krone passen ganz gut in eine ovale Schale. Rechteckige Bonsaischalen sind meist nicht passend. Wenn es eine rechteckige Schalen sein soll dann würden wir eine Schale aussuchen, die etwas abgerundete Ecken. Flache, runde Bonsaischalen sind manchmal auch geeignet. Zumal Fächerahorn Bonsai oft einen sehr flachen Wurzelballen haben. Untersetzer werden nicht benötigt weil ein Fächerahorn nicht in der Wohnung gepflegt werden sollte.

Geeignete Schalen für Prebonsai in der Anzuchtphase sind die Kunststoff Bonsaischalen. Die dunkelbraune Farbe der Schalen paßt zwar nicht so gut zum oft grauen Stamm eines Fächerahornbonsai. Dafür sind diese Plastikschalen absolut frostfest, UV-stabil und viel günstiger als eine Keramikschale. Für 2-3 Jahre alte Jungpflanzen in der Anzucht nimmt man am besten Kunststoff Pflanztöpfe.

Blüten, Früchte

Die grünlichen, manchmal roten Blüten sind eher unscheinbar und erscheinen im Mai-Juni. Sie sind aber an Bonsai nicht zu häufig zu sehen. Wahrscheinlich sind die meisten Bäume noch zu jung für die Blütenbildung.

Die aus den Blüten gebildeten Früchte sind schon eher von Bedeutung. Sie sind dekorativ und werden von jedem Kind als typische Ahornsamen erkannt.

Rinde, Wurzeln

Die Rinde junger Ahornbonsai ist grün, bei einigen Sorten auch rot. Im Laufe der Zeit färbt sich die Rinde grau oder hellbraun. Sie ist sehr dünn und vor allem beim Bonsai drahten muss darauf geachtet werden sie nicht zu beschädigen.

Sorten

Vom Fächerahorn gibt es eine Unmenge von Sorten. Es ist hier in diesem Rahmen nicht möglich, auch nur einen Teil aufzuzählen. Wir beschränken uns auf Sorten, die sich für die Bonsai Gestaltung gut eignen und die vor allem auch häufiger im Handel zu kaufen sind.

Fächerahorn Bonsai der Sorten Arakawa und Kiyohime (Acer palmatum)
Sorten Arakawa und Kiyohime

Welche Fächerahornsorten eignen sich als Bonsai ?

  • Acer palmatum Arakawa: Korkrinden Ahorn. Sehr borkige Rinde. Leider in den letzten Jahren selten zu bekommen
  • Acer palmatum atropurpureum: Dunkelrote Blätter, auch im Sommer
  • Acer palmatum Deshojo: Dunkel karminroter Austrieb, vergrünt im Sommer, wird häufig angeboten
  • Acer palmatum Katsura: Orangeroter Austrieb und orange Herbstfärbung. Im Sommer grün
  • Acer palmatum Kiyohime: Extrem feine Verzeigung. Sehr gut für die Besenform geeignet. Hier ist der Begriff Zwerg angebracht. Diese Sorte ist meist ausgesprochen klein
  • Acer palmatum Seigen: Rote Blätter, fein gefiedert, selten zu sehen
  • Acer palmatum Shishigashira: Löwenkopf Ahorn. Langsam wachsend. Die Blätter sind stark gewellt, die Triebe sind kurz aber stark. Ab und zu als Bonsai zu sehen

Im Hochsommer brauchen Fächerahorne etwas Schatten. Rotblättrige Sorten vergrünen im Schatten etwas weil sie hier mehr Chlorophyll bilden.

Allgemeines

Der Japanische Fächerahorn (Acer palmatum) stammt aus Japan, China und Korea. Es ist, je nach Sorte, ein meist kleiner Baum von 2-6m Höhe, selten mehr. Übersetzt heißt palmatum "handförmig" was auf die meist 5-lappigen Blätter hinweist.

In den letzten Jahren ist der Import von Ahorn Bonsai aus Japan, Korea und China schwieriger geworden. Dies hat leider dazu geführt das gute Bonsai seltener zu sehen und zu kaufen sind.

Oft gestellte Fragen

Mein Fächerahorn Bonsai hat trockene Blattspitzen. Was ist zu tun ?

  • Stell einen Fächerahornbonsai im Sommer in den Halbschatten. Er mag keine trockene Hitze
  • Kontrolliere an heißen Sommertagen mehrmals, ob die Bonsaierde noch feucht ist
  • Giesse den Bonsai im Hochsommer bei Bedarf mehrmals. Besonders an windigen Tagen
  • Topfe den Baum im nächsten Frühling in ein gut durchlässiges Substrat, z.B. die Akadama Bonsaierde

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